Unsere Handlungsfelder

Die maritime Branche befindet sich im Umbruch.

Globale Veränderungen, aber auch technische Neuerungen fordern sie. Es braucht das Engagement der Akteure auf politischer, wirtschaftlicher, ökologischer, gesellschaftlicher und technologischer Ebene. Hier setzt die Arbeit des Deutschen Maritimen Zentrums an.
Wir unterstützen Vernetzung, nutzen Forschungsergebnisse, fördern Innovationsfähigkeit und stärken die Zukunftsorientierung der maritimen Branche. Mit unserer übergreifenden und interdisziplinären Ausrichtung konzentrieren wir uns auf die umfassende Bearbeitung der folgenden Handlungsfelder, die auf vielfältige Weise miteinander verknüpft sind: Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Klimawandel, Technologischer Wandel, Demografie und Nachwuchssicherung.

Wettbewerbs­fähigkeit – Gleiche Regeln für alle

 

Ein Großteil des weltweiten Warentransports erfolgt auf dem Seeweg. Deutschlands Wohlstand beruht zu einem erheblichen Teil auf einer erfolgreichen Exportwirtschaft. Der Standort Deutschland ist deshalb auf eine innovative und wettbewerbsfähige maritime Wirtschaft angewiesen. Die Wettbewerbssituation auf dem Weltmarkt hat sich in den vergangenen zehn Jahren erheblich verändert, die Warenströme auf den globalen Märkten haben sich deutlich verändert.

Einheitliche Rahmenbedingungen auf internationaler Ebene sind daher von zentraler Bedeutung. Der internationale Wettbewerb wird verzerrt, wenn Handelshemmnisse den Austausch von Waren und Dienstleistungen behindern oder staatliche Eingriffe Akteure einseitig begünstigen oder benachteiligen. Standortfaktoren wie Rechtssicherheit, Infrastruktur, Lohnkosten und Ausbildungsniveau wirken sich ebenfalls aus. Nur, wenn die Marktteilnehmer Zugang zu Finanzierungsquellen haben, können sie in innovative Technologien investieren. Wir beteiligen uns an der Entwicklung fairer Standards.

Das Aufgabenfeld umfasst:

  • Analyse regulatorischer und ordnungspolitischer Rahmenbedingungen, Produktivitätsfaktoren und Kostenstrukturen im internationalen Kontext
  • Vorschläge zur Vereinheitlichung und Vereinfachung bürokratischer Anforderungen, etwa bei Planungs- und Beschaffungsverfahren
  • Unterstützung bei der Weiterentwicklung nationaler, europäischer und internationaler Standards, Normen und Vorschriften im maritimen Sektor
  • Hilfestellung für die maritime Wirtschaft beim Aufbau eigener digitaler Standards und Kompetenzen
  • Marktbeobachtung auf den Feldern Finanzierung und Technologieförderung

Nachhaltigkeit und Klimawandel – Verantwortung für die Umwelt

 

Ökonomie und Ökologie werden beim Deutschen Maritimen Zentrum zusammen gedacht. Die maritime Branche trägt eine große Verantwortung für den Umwelt- und Klimaschutz. Der Klimawandel und seine Auswirkungen betreffen die maritime Branche unmittelbar: Sie muss sich auf einen veränderten Meeresspiegel und extreme Wetterereignisse einstellen. Es werden erhebliche Investitionen in den Küstenschutz, in Hafenzufahrten und -anlagen erforderlich sein.

Die maritime Branche steht vor der Herausforderung, negative Auswirkungen ihrer eigenen Aktivitäten auf Umwelt und Klima zu minimieren. Der Markt und die Umweltregularien verlangen und erfordern nachhaltige Lösungen, um die im Seeverkehr entstehenden Emissionen zügig zu reduzieren. Hierfür sind innovative Ideen für Antriebstechnik und Energieträger gefragt.

Das Aufgabenfeld umfasst:

  • Mitwirkung bei der Entwicklung von Standards für Klima- und Umweltschutz
  • Vernetzung unterschiedlicher Interessengruppen, um beispielsweise die Anwendung alternativer Kraftstoffe und Antriebe zu unterstützen
  • Initiierung von Studien, Forschungs- und Entwicklungsvorhaben
  • Beiträge zur hierfür notwendigen Entwicklung 
von einheitlichen Vorschriften und Normen

Technologischer Wandel – Mit Hightech in die Zukunft

 

Die Position der deutschen maritimen Branche auf dem Weltmarkt hängt davon ab, dass sie ihr Innovationspotenzial wahrt und ausbaut.
Die Entwicklung neuer Technologien etwa auf den Feldern Schiffsantriebe, Produktionsverfahren und Sicherheitssysteme sind essenziell.

Ob Blockchain-, Big-Data- oder KI-Anwendungen: Die Digitalisierung hebt die maritime Branche auf ein neues technologisches Level.
Die zunehmende datenbasierte Vernetzung sichert dem Transport- und Logistiksektor enorme Vorteile – finanziell, zeitlich und ökologisch. Die autonome Schifffahrt eröffnet neue Perspektiven in Sachen Effizienz und Sicherheit. Herstellungsverfahren wie der 3D-Druck revolutionieren die Produktion, alternative Energieträger bringen das Thema Nachhaltigkeit voran. Die Einbindung in die globale Plattformökonomie verändert die Geschäftsmodelle auch in der Industrie.

Maritime Souveränität und maritimes Know-how garantieren den Standort Deutschland. Um die führende Stellung zu behaupten, müssen Forschung intensiviert und die Umsetzung von Ergebnissen in die Praxis beschleunigt werden – ein wesentliches Element der maritimen Strategie der Bundesregierung.

Deutsche Maritime Zentrum engagiert sich hier:

  • Unterstützung des Bundes bei der Entwicklung neuer Förderprogramme und -richtlinien sowie bei der Erfüllung seiner Aufgaben bei der Koordinierung europäischer Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsvorhaben
  • Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im maritimen Bereich beobachten und analysieren Trends verfolgen sowie Projekte und Studien in Schlüsseltechnologien initiieren – insbesondere im Hinblick auf Wissenstransfer und Cross Innovation für die gesamte Branche
  • Finanzierungsmöglichkeiten für den Einsatz technologischer Innovationen analysieren
  • Informationen über internationale, europäische, nationale und regionale Förderprogramme aggregieren, aufbereiten und mithilfe praxis- gerechter Instrumente zugänglich machen

Demografie und Nachwuchssicherung – in die Köpfe investieren

 

Die maritime Branche ist vielfältig, international und zukunftsorientiert. Sie bietet viele Ausbildungsoptionen und Karrierechancen, für junge Leute und qualifizierte, engagierte Menschen.

Im Zeichen von Digitalisierung und Automatisierung verändern sich auch die Arbeitsprozesse auf See und an Land. Andere Qualifikationen sind gefragt – eine Herausforderung, die durch die demografische Entwicklung und den Fachkräftemangel noch verstärkt wird.

Maschinenbau, Schiffsdesign, Nautik, Schiffsbetriebstechnik, Schiffselektronik, Informatik, Logistik; Lotsen, Schiffsmakler, Inspektoren, Schifffahrtskaufleute, Marinesoldaten – das sind nur einige der zahlreichen maritimen Bildungsgänge und Berufsfelder. Die maritime Wirtschaft bietet Absolventinnen und Absolventen, aber auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern, weltweit hochkarätige Jobs mit interessanten Aufgabenfeldern – technisch anspruchsvoll und mit Verantwortung für Menschen und Werte.

Wir setzen uns ein, um:

  • Akteure auf unterschiedlichen Ebenen zu unterstützen und zu vernetzen
  • die Wahrnehmung der maritimen Wirtschaft als vielfältiger, zukunftsorientierter Arbeitgeber zu fördern
  • Wege zu entwickeln, um auch qualifizierte Quereinsteigerinnen und -einsteiger für die maritime Branche zu gewinnen
  • die Arbeit von Ausbildungsträgern und den Dialog der Sozialpartner zu unterstützen, u.a. mit Informationen über die Entwicklung der Arbeitswelt und die Zukunft der Arbeit in der maritimen Wirtschaft
  • gemeinsam mit der Branche und Bildungseinrichtungen Ausbildungsgänge und Qualifikations- profile an Veränderungen durch Digitalisierung und Automatisierung anzupassen