Klebetechnologien für den Schiffbau

Studie zu Entwicklung und Anwendung von Klebeverbindungen in der Schiffsfertigung abgeschlossen.
25.05.2020

Das Deutsche Maritime Zentrum hat im Herbst 2019 eine Studie zu Klebetechnologien in der Schiffsfertigung beauftragt. Diese sollte sich mit dem aktuellen Stand der Technik und Wissenschaft, den Vorschriften und Standards sowie möglichen Anwendungsfällen und Einsparpotenzialen befassen.

„Mit der Studie gewinnen wir Klarheit über die technischen und regulatorischen Hürden bei der heutigen Anwendung der Klebetechnologie“, sagt Dr.-Ing. Wolfgang Sichermann, Geschäftsführer des Deutschen Maritimen Zentrums. „Unser Ziel ist es, eine Vereinheitlichung der Zertifizierungsprozesse anzustoßen“, so seine Kollegin Peipei Wang.

In der Studie ist die Anwendung der Klebetechnik für den Schiffbau, Bootsbau, Binnenschiffbau wie auch für die Offshore-Industrie betrachtet worden, dabei wurde der Schwerpunkt auf den Schiffbau gelegt. Der verstärkte Einsatz von Klebetechnologien in der Schiffsfertigung bietet den Werften ein großes Potenzial, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und die Technologieführerschaft zu festigen. Die Klebetechnologie zeichnet sich durch die Möglichkeit aus, als kalte Fügetechnik unterschiedliche Materialien verbinden zu können (ohne z.B. Beschichtungen zu beschädigen) und als Enabler für den Leichtbau zu dienen. Somit trägt die Technologie auch zur Verbesserung der Klimabilanz maritimer Industrieprodukte bei.

Die in der Studie befragten Experten sehen die derzeitige Vorschriftenlage als größtes Hindernis für den vermehrten Einsatz der Klebetechnologie im Schiffbau. Als Ergebnis der Studie werden Struktur und Inhalte einer zu entwickelnden einheitlichen Richtlinie vorgeschlagen.

Im Fortgang soll eine Fachgruppe aus Vertretern der Branche etabliert werden, die eine einheitliche Richtlinie entwickelt. „Wir bieten an, diesen Prozess zu steuern und zu moderieren“, so Peipei Wang, „geplant ist eine Auftaktveranstaltung im Spätsommer 2020.“

Die Studie wurde vom Center of Maritime Technologies durchgeführt. Die vollständige Studie finden Sie unter Veröffentlichungen.

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