Nachwuchssicherung

Damit in der maritimen Branche auch in Zukunft ausreichend qualifizierte, engagierte Menschen arbeiten, unterstützen wir die Branche bei dem Wettbewerb um kluge Köpfe und junge Talente.
28.01.2022
Jule Ballhausen

Jule Ballhausen

Referentin Nachwuchssicherung

Telefon: +49 40 9999 698 - 85
E-Mail: Ballhausen[at]dmz-maritim.de

Die Digitalisierung und neue Arbeitsformen werden viele Berufsbilder nachhaltig verändern. Die Nachfrage nach Fachpersonal wird perspektivisch sinken, dennoch wird es zukünftig mehr freie Arbeitsplätze als verfügbare Fachkräfte geben. Schon heute ist es für einzelne Unternehmen, auch ganze Branchen, nicht einfach genügend Nachwuchs zu gewinnen. Diese Situation wird sich weiter zuspitzen. So auch in der maritimen Branche.

Die Suche nach geeigneten Nachwuchskräften muss intensiviert werden, damit erfahrene Kolleginnen und Kollegen ihr Wissen weitergeben können und ihre Expertise der maritimen Wirtschaft erhalten bleibt, bevor sie aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Darum müssen wir uns jetzt mit dem Thema Nachwuchssicherung befassen und geeignete Maßnahmen ergreifen.

Damit in der maritimen Branche auch in Zukunft ausreichend qualifizierte, engagierte Menschen arbeiten, unterstützen wir die Branche bei dem Wettbewerb um kluge Köpfe und junge Talente.

Um junge Menschen für maritime Berufe und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu gewinnen, muss sich die maritime Branche zeigen. Mit einer Botschaft, einem Gefühl, zufriedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, echten Geschichten und guten Angeboten. Mit Themen, die für Nachwuchskräfte wichtig sind.

Erste Umfrageergebnisse – deskriptive Statistik

  • 466 Nachwuchskräfte (N) haben an der Umfrage teilgenommen. Die Stichprobe setzt sich zusammen aus 332 männlichen Teilnehmenden (71%), 133 weiblichen Teilnehmenden (29%) und einer Person diversen Geschlechts. Die Mehrheit von 382 Teilnehmenden (82%) gehört der Generation Z an, 81 Teilnehmende (17%) der Generation Y und zwei weitere Teilnehmende der Generation X. [ Zugehörige der Generation Z sind zwischen 1996 und 2009 geboren, Zugehörige der Generation Y zwischen 1981 und 1995 und Zugehörige der Generation X zwischen 1966 und 1980.]

 

  • Die Befragten teilen sich auf in 205 Auszubildende, 153 (dual) Studierende in maritimen Studiengängen (wie Nautik, Schiffstechnik etc.), 80 Berufseinsteiger*innen und 28 dual Studierende anderer Studiengänge (wie beispielsweise International Management und Betriebswirtschaftslehre) in Kooperationsunternehmen der maritimen Branche.
  • Nur 32 der Teilnehmenden (3%) ist es „nicht so wichtig“, in welcher Branche sie arbeiten. Dagegen trifft dies bei 181 (39%) Teilnehmenden nicht und bei weiteren 160 Teilnehmenden (34%) eher nicht zu.

 

  • 340 der Teilnehmenden (73%) gaben an, bereits früh von der maritimen Welt fasziniert gewesen zu sein.
  • 243 der Teilnehmenden (52%) sind aus eigener Initiative auf die Möglichkeiten in der maritimen Branche aufmerksam geworden.

 

  • Webseiten von Unternehmen und Hochschulen werden vorrangig genutzt, um Informationen zu sammeln (77%). An zweiter Stelle steht die allgemeine Suche über das Internet (64%).
  • Die Mehrheit der Teilnehmenden möchte mehr Informationen über Berufe, Studiengänge etc. in den sozialen Medien finden können (70%). Besonders wichtig sind ihnen langfristige Perspektiven (53%) und die Arbeitsbedingungen (46%).

Zum Hintergrund: Das Deutsche Maritime Zentrum plant eine umfangreiche Analyse der einzelnen Zielgruppen und der Wahrnehmung der maritimen Branche von innen wie von außen. Wir haben mit einer Online-Befragung junger Menschen gestartet, die sich bereits für die maritime Branche entschieden haben: Auszubildende, Studierende und dual Studierende sowie Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger in maritimen Berufen, maritimen Studiengängen und in Unternehmen, Institutionen und Organisationen der maritimen Branche.

Wir wollen herausfinden, warum sie sich für die maritime Branche entschieden haben, welche Aspekte ihre Entscheidung bedingt und beeinflusst haben. Welche Erwartungen oder Werte waren entscheidend? Welche Charakteristika der Branche, der Tätigkeiten, Studienrichtungen oder Unternehmen sind wichtig, attraktiv oder auch abträglich? Auf welche Art und Weise informieren sie sich, welchen Background und welche Interessen haben sie? Die Antworten sollen uns dabei helfen, die Bedürfnisse und Wünsche der Nachwuchskräfte zu verstehen und herauszufinden, welche Stärken sie in der maritimen Branche sehen.

Die Ergebnisse der Umfrage sollen uns als Grundlage für unser weiteres Vorgehen dienen. Bei der nächsten Generation junger Talente, den derzeitigen Schülerinnen und Schülern, wollen wir nachfragen, was sie von der maritimen Branche wissen, ob sie ihre Vielfalt, Möglichkeiten und Stärken kennen. Eltern und Lehrkräfte wollen wir fragen, ob sie die maritime Branche als Arbeitgeber für die Jugendlichen in Betracht ziehen und ihnen näherbringen.

Wir erhoffen uns, ein Bild skizzieren zu können, das die deutsche Bevölkerung von der maritimen Branche hat. Wir suchen nach Hinweisen, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, um die Branche stärker in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken.

Wichtig ist uns der Aufbau eines positiven Images. Was bindet die Mitarbeitenden an die Branche, was motiviert sie, was finden sie besonders und einzigartig? Welche Geschichten können sie erzählen?

Gemeinsam mit den maritimen Akteuren wollen wir die besten und wirkmächtigsten Argumente für ein Engagement in der maritimen Branche identifizieren und die authentische Innenwahrnehmung zu einer authentischen Außenwahrnehmung weiterentwickeln.

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